Die Kunst des Barista-Seins: Mehr als nur Kaffee
Als Barista in einer gemütlichen Kaffeebar zu arbeiten, bedeutet weit mehr, als nur Kaffee zu servieren. Es ist eine Leidenschaft, eine Kunstform und eine Wissenschaft zugleich. In meinem Alltag als Barista bereite ich verschiedene Kaffeespezialitäten zu, meist auf Basis von Espresso, wie zum Beispiel Espresso, Cappuccino, Latte oder Latte Macchiato. Doch immer häufiger begegnen mir auch alternative Brühmethoden wie Syphon, Aeropress, Dripper oder Chemex. Diese Methoden machen zwar noch einen kleinen Teil der Bestellungen aus, aber sie sind definitiv im Kommen.
Was macht einen echten Barista aus?
Der Begriff “Barista” stammt ursprünglich aus dem Italienischen und bedeutete früher einfach “Barkeeper”. Erst in den 1990er Jahren wurde er im Englischen populär und verbreitete sich von dort aus in andere Sprachen, einschließlich Deutsch. Heute bezeichnet er jemanden, der sich auf die Zubereitung von Kaffee spezialisiert hat.
Aber nicht jeder, der in einer Kaffeebar arbeitet, ist automatisch ein Barista. Ein echter Barista, mit einem großen “B”, verwandelt die wenigen Minuten, in denen der Kaffee zubereitet wird, in eine kleine Zeremonie. Diese Fähigkeit beruht auf mehreren Faktoren: Leidenschaft für Kaffee, umfassendes Wissen über verschiedene Kaffeesorten und Zubereitungsmethoden, sowie Erfahrung und der Austausch mit anderen Kaffeeliebhabern.
Die italienische 4M-Regel
Ein Leitfaden für jeden Barista ist die italienische 4M-Regel, die die perfekte Zubereitung von Kaffee beschreibt:
- La Macchina – Die Maschine, auf der der Barista arbeitet. Sie muss sauber sein und den richtigen Druck sowie die richtige Wassertemperatur haben.
- La Maccinadosatore – Die Mühle, die die Kaffeebohnen auf die gewünschte Feinheit mahlt.
- La Miscela – Die richtige Kaffeemischung, aus der die verschiedenen Kaffeespezialitäten zubereitet werden.
- La Mano – Die “Hand” des Baristas, die das nötige Geschick und die Erfahrung mitbringt.
Latte Art: Die Kunst im Kaffee
Ein weiterer Bereich, in dem sich ein guter Barista auszeichnet, ist die Latte Art. Diese Kunstform, bei der mit aufgeschäumter Milch beeindruckende Muster auf die Kaffeeoberfläche gezaubert werden, wurde in den 1980er und 1990er Jahren von David Schomer aus Seattle populär gemacht. Die besten Baristas, deren Latte Art wahre Kunstwerke sind, sind in der Kaffeewelt heiß begehrt.
Barista-Wettbewerbe: Ein Zeichen von Prestige
Seit dem Jahr 2000 werden jährlich die World Barista Championships von der Specialty Coffee Association of America (SCAA) und der Specialty Coffee Association of Europe (SCAE) organisiert. Jeder Teilnehmer hat 15 Minuten Zeit, um vier Espressi, vier Cappuccini und vier originelle Kaffeegetränke zuzubereiten. Auch in Polen finden seit 2001 die Polish Barista Championships statt, bei denen die besten Baristas des Landes gegeneinander antreten.
Interessanterweise kommen die erfolgreichsten Baristas der Welt nicht aus dem sonnigen Italien, sondern aus Ländern wie Australien, den USA, England und Dänemark.
Wie wird man Barista?
Der beste Weg, um Barista zu werden, ist, in einer guten Kaffeebar zu arbeiten und dort Erfahrung zu sammeln. Die Arbeit unter der Anleitung eines erfahrenen Meisters hilft, gute Gewohnheiten zu entwickeln und die Feinheiten des Berufs zu erlernen. Darüber hinaus sind kontinuierliche Weiterbildung und das Absolvieren von Spezialkursen unerlässlich. Diese Kurse werden oft von erfahrenen Baristas geleitet und bieten die Möglichkeit, wertvolle Erfahrungen auszutauschen und die eigenen Fähigkeiten auf ein meisterhaftes Niveau zu heben.
Ich hoffe, dieser Einblick in die Welt des Barista-Seins hat euch gefallen!
Habt ihr schon einmal eine besondere Kaffeezubereitung erlebt oder vielleicht selbst Latte Art ausprobiert? Lasst es mich in den Kommentaren wissen!
Eure Beata