Kaffee auf nüchternen Magen: Gut oder schlecht?
Kaffee auf nüchternen Magen zu trinken, ist für viele von uns eine tägliche Routine. Oft greifen wir zuerst zur Tasse Kaffee und essen erst danach unser Frühstück. Auch wenn wir keine unangenehmen Beschwerden verspüren, stellen wir uns früher oder später die Frage: Ist es eigentlich gesund, Kaffee auf nüchternen Magen zu trinken? Die Antwort ist – wie so oft – nicht eindeutig.
Ist Kaffee auf nüchternen Magen schädlich?
Noch vor kurzem waren sich Ärzte und Ernährungswissenschaftler weitgehend einig, dass Kaffee auf leeren Magen Sodbrennen, Verdauungsstörungen und Reizungen des Verdauungstrakts verursachen kann. Heute sind die Meinungen geteilt. Der Mangel an Studien, die populäre Thesen bestätigen oder widerlegen, trägt zur Verwirrung bei. Lassen Sie uns also die größten Mythen rund um den Kaffee vor dem Frühstück aufklären.
1. Verursacht Kaffee auf leeren Magen Übersäuerung?
Kaffee regt die Produktion von Magensäure an – das ist eine durch Studien bestätigte Tatsache. Viele schließen daraus, dass Kaffee auf nüchternen Magen den Magen reizt und Sodbrennen, Geschwüre, Übelkeit, Verdauungsstörungen und sogar das Reizdarmsyndrom verursacht. Es fehlen jedoch eindeutige Beweise dafür, dass Kaffee auf nüchternen Magen Verdauungsprobleme verursacht. In einer Studie wurde der pH-Wert in den Mägen von Personen gemessen, die nach 12 Stunden Fasten Kaffee, Orangensaft tranken und weitere Stunden auf Nahrung verzichteten. Es wurden keine signifikanten Unterschiede festgestellt.
2. Spült Kaffee auf leeren Magen Nährstoffe aus und erschwert deren Aufnahme?
Auch hier fehlen Studien, die eindeutig bestätigen, dass der Konsum von Kaffee vor dem Frühstück die Nährstoffaufnahme einschränkt. Diese These beruht wahrscheinlich darauf, dass wir nach dem Kaffeekonsum – ob auf nüchternen Magen oder nach dem Essen – eine beschleunigte Verdauung und Entleerung des Magens beobachten. Dies soll angeblich die Zeit für die Aufnahme nützlicher Substanzen aus der Nahrung gefährlich verkürzen.
3. Führt Kaffee am Morgen zu Dehydrierung?
Ein weiterer populärer Mythos über Kaffee betrifft seine harntreibenden Eigenschaften und das damit verbundene Risiko der Dehydrierung. Die Koffeindosis, die wir selbst in sehr starkem Kaffee zu uns nehmen, ist nicht in der Lage, einen signifikanten Flüssigkeitsverlust zu verursachen. Kaffee zählt – wie normales Wasser oder Tee – zum täglichen Flüssigkeitsbilanz und schützt vor Dehydrierung.
4. Verschlechtert Kaffee am Morgen die Stimmung und erhöht den Cortisolspiegel?
Ja, Kaffee regt die Produktion von Cortisol an. Dies kann eine größere Anfälligkeit für Stress und Reizbarkeit in der ersten Tageshälfte verursachen. Denken Sie jedoch daran, dass der Cortisolspiegel in der ersten Stunde nach dem Aufwachen ohnehin hoch ist – das ist natürlich und hat nichts mit Kaffee zu tun. Ein gutes, nahrhaftes Frühstück kann ihn senken. 😊
Fazit: Kaffee vor oder nach dem Essen?
Wenn es um die Nebenwirkungen von Kaffee auf nüchternen Magen geht, zeigen Studien, dass:
- er die Produktion von Magensäure erhöhen und bei manchen Menschen Verdauungsbeschwerden wie Sodbrennen und Reflux verursachen kann;
- er die Aufnahme und Ausscheidung bestimmter Vitamine (B2, B6, D3) sowie Eisen, Kalzium, Fette und Kohlenhydrate erschweren kann;
- er harntreibend wirkt und daher ein geringes Dehydrationspotenzial hat, aber niemals in einem Ausmaß, das die Gesundheit gefährdet;
- er Schläfrigkeit, Reizbarkeit und Unwohlsein verursachen kann, aber hauptsächlich bei Entzugssymptomen und wenn man sich den Morgen ohne Kaffee nicht vorstellen kann und sehr viel davon trinkt.
Möchten Sie auf Ihre Gesundheit achten? Dann essen Sie sicherheitshalber zuerst Ihr Frühstück und trinken Sie erst 1-2 Stunden später eine Tasse Ihres Lieblingskaffees. So stören Sie keine Prozesse im Körper und genießen den Kaffee mehr – vielleicht erleben Sie sogar eine stärkere Belebung. Kaffee, wie alles andere, kann in Maßen genossen gesundheitsfördernd sein.
Eure Beata